Schweißlichtbogen - Einstieg

Die Wahl des richtigen Lichtbogenmodus beim Schweißen ist entscheidend für die Qualität und Effizienz der Schweißarbeit. Die drei häufig verwendeten Lichtbogenarten sind der Kurzlichtbogen, der Sprühlichtbogen und der Pulslichtbogen. Jeder dieser Modi hat seine eigenen Eigenschaften, Vor- und Nachteile. Hier ist ein Vergleich der drei:

 

1. Kurzlichtbogen (Short Circuit Arc)

Funktionsweise:

  • Beim Kurzlichtbogenschweißen kommt es zu einer ständigen Unterbrechung des Lichtbogens, weil der Draht die Schmelze berührt und einen Kurzschluss verursacht. Der Draht schmilzt und reißt ab, wodurch sich der Lichtbogen wieder entzündet.

Vorteile:

  • Geringe Wärmeeinbringung, ideal für dünne Materialien.
  • Gute Kontrolle der Schweißbadgröße, was Spritzer reduziert.
  • Gut geeignet für Wurzelschweißnähte und Positionen wie Überkopf oder Vertikal.

Nachteile:

  • Kann zu Spritzern führen, wenn nicht richtig eingestellt.
  • Begrenzte Penetration, nicht ideal für dickere Materialien.
  • Geringere Schweißgeschwindigkeit im Vergleich zu anderen Methoden.

Anwendungsbereiche:

  • Dünnblechschweißen.
  • Wurzelschweißnähte und Positionen mit schwierigem Zugang.

2. Sprühlichtbogen (Spray Arc)

Funktionsweise:

  • Der Sprühlichtbogen erzeugt einen stabilen und kontinuierlichen Lichtbogen, bei dem der Schweißdraht in sehr feinen Tröpfchen in die Schmelze übergeht. Es entsteht kein Kurzschluss.

Vorteile:

  • Hohe Abschmelzleistung und Penetration.
  • Sehr glatte, spritzerfreie Schweißnähte.
  • Hohe Schweißgeschwindigkeit und Effizienz.
  • Sehr stabiler Lichtbogen, gut für größere Materialstärken.

Nachteile:

  • Hohe Wärmeeinbringung, daher weniger geeignet für dünne Materialien.
  • Kann nicht in allen Positionen geschweißt werden (meist nur in flacher Position).
  • Höherer Energieverbrauch und Wärmeeinflusszone.

Anwendungsbereiche:

  • Schweißen von dicken Materialien und großen Konstruktionen.
  • Langnähte und flache Positionen, wo hohe Schweißgeschwindigkeit erforderlich ist.

3. Pulslichtbogen (Pulsed Arc)

Funktionsweise:

  • Beim Pulslichtbogenschweißen wird der Strom in Pulsen zugeführt, wodurch abwechselnd ein Sprühlichtbogen und ein stabiler Basislichtbogen erzeugt werden. Dies reduziert die Wärmeeinbringung, ermöglicht jedoch dennoch eine gute Penetration.

Vorteile:

  • Reduzierte Wärmeeinbringung im Vergleich zum kontinuierlichen Sprühlichtbogen, gut für dickere und dünnere Materialien.
  • Weniger Spritzerbildung als beim Kurzlichtbogen.
  • Kann in allen Schweißpositionen verwendet werden.
  • Guter Kompromiss zwischen Kontrolle und Abschmelzleistung.

Nachteile:

  • Komplexer und teurer in der Einstellung und Handhabung.
  • Erfordert moderne Schweißgeräte mit Pulstechnik.

Anwendungsbereiche:

  • Schweißen von Aluminium, Edelstahl und anderen legierten Stählen.
  • Anwendungen, bei denen sowohl dünne als auch dickere Materialien verarbeitet werden.
  • Positionen, die eine niedrige Wärmeeinbringung und gute Kontrolle erfordern, wie z. B. Überkopf- und Vertikalschweißen.

Zusammenfassung:

  • Kurzlichtbogen: Gut für dünne Materialien und schwierige Positionen, neigt zu Spritzern, geringe Wärmeeinbringung.
  • Sprühlichtbogen: Hohe Penetration und Schweißgeschwindigkeit, ideal für dickere Materialien, jedoch hohe Wärmeeinbringung und auf flache Positionen beschränkt.
  • Pulslichtbogen: Flexibel einsetzbar in allen Positionen, kontrollierte Wärmeeinbringung, guter Kompromiss zwischen den anderen beiden Modi, erfordert moderne Ausrüstung.

Die Wahl des richtigen Lichtbogenmodus hängt von den spezifischen Anforderungen des Schweißprojekts ab, einschließlich Materialstärke, Position und gewünschter Nahtqualität.